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Pantheon - Götter

Göttin Bellona: Römische Kampfgöttin

Die römische Göttin Bellona

Die römische Göttin Bellona erhielt ihren Namen nach dem lateinischen Wort bellum für Krieg. Denn die römische Göttin Bellona, ursprünglich Duellona, war die Gottheit des blutigen und grausamen Kampfes.

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Bellona bemächtigts sich der Waffen Amors. Öl auf Leinwand. Via wikicommons by circle of Carlo Cignani.

In einigen antiken Erwähnungen wird die römische Göttin Bellona als Gemahlin des römischen Kriegsgottes Mars genannt, dann wieder als dessen Tochter. Vermutlich kam sie von den Sabinern nach Rom, die sie Nerio, Neria oder Nerienes nannten. Der römischen Gottheit Bellona wurde gewöhnlich am Anfang und zu Ende eines Krieges geopfert. Ihre Symbole, oder auch Attribute, waren das Schwert, die Lanze, die Tuba und die Fackel.

Tempel für die römische Kampfesgöttin

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Titus Livius rief die römische Göttin Bellona an und auch Publius Decius Mus im Jahr 340 v. Chr., vor der Schlacht am Vesuv. Sein Enkel ehrte sie vor der Schlacht bei Sentinum. Im Jahr 296 v. Chr. errichtete der Konsul Appius Claudius Caecus der römischen Göttin Bellona einen Tempel. Die sabinische Gens Claudia stand der Bellona nahe. Der Tempel wurde zwischen dem Capitol und dem Marsfeld erbaut, östlich vom Circus Flaminius. Vor der aedes Bellonae stand die columna bellica, welche der pater patratus im Namen der Fetialen bewacht, symbolisches Feindesland, und eine Lanze hernach schleudert. Bei späteren Dichtern erscheint die römische Göttin des Kampfes auch als Wagenlenkerin mit blutigen Händen, mit Schwert oder mit einer Lanze, die sie in Feindesland schleudert und damit den Krieg erklärt. Auch mit einer Tuba wird sie dargestellt oder einem Zinken, um den Schlachtruf anzugeben oder die Fackel trägt sie zur Bezeichnung ihrer äußersten Kriegswut.

Blutiger Kult um die römische Gottheit des Kampfes, Bellona

Eine Entwicklung des Kultes der Bellona geschah, als die Römer um die Zeit der Mithridatischen Kriege (um 90 v. Chr.) die Göttin von Komana, eine in Kappadokien verehrte Gottheit kennenlernten. Sie soll Sulla beim Marsch auf Rom im Traum erschienen sein. Die Römer nannten dieselbe Gottheit Bellona. Die Priester von Komana waren ein Zusammenschluss, welches den Kult ihrer Götter nach Rom trug und weil auch die Göttin von Komana eine Kriegsgöttin war, deren Bild dem der Bellona sehr ähnelte, identifizierten die Römer sie mit Bellona. So kam ein fanatischer Charakter in den Kultus der Bellona. Nach diversen Schilderungen schlitzten sich die Priester mit fanatischer Wut beim Schall von Posaunen und Cymbeln die Arme und Schenkel auf. Das aus den Wunden fließende Blut gaben die Priester einander zu trinken oder besprengten damit die Statue der Göttin. Der Festtag der ursprünglich sabinisch-römischen Bellona war der 3. Juni. Seit ihrer Verschmelzung mit der Göttin von Komana wurde es der 24. März, der auch dies sanguinis (Tag des Blutes) hieß.

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