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Römer Lexikon A-Z

Römische Beinamen und Namensgebung

Schicksalsbrunnen_Freude
Allegorie der Freude: Schicksalsbrunnen.
Via wikimedia by Xocolatl.

Römische Beinamen in der römischen Kaiserzeit

In der römischen Kaiserzeit kam es in Mode, sich mehrere Namen zuzulegen, so genannte römische Beinamen. Seit den Antoninischen Kaisern im 2. Jhd. n. Chr. kam der Brauch hinzu, sich personen- oder gruppenbezogene Spitznamen zu verleihen. So ein Spitzname, signum oder vocabulum genannt, stammte in der Regel von Adjektiven mit der Endung –ius. Gaudentius stammte zum Beispiel von gaudens (sich freuen) ab.

Fremde Namensbestandteile in der römischen Namensgebung

In der römischen Namensgebung gab es aufgrund der römischen Geschichte natürlich auch zahlreiche römische Beinamen, die fremdländische Namensbestandteile aus geografischer Trennung, aber auch aus der ihr zugrunde liegenden Gedankenwelt kamen.

Römische Namen aus der Welt der Griechen

Die Griechen hatten üblicherweise nur einen Namen, den das Kind zehn Tage nach der Geburt erhielt. Nur wichtige Urkunden machten Konkretisierungen, wie bei den Römern. Familiennamen gab es nur bei Adelsgeschlechtern. Durch den Anhang der Nachsilben –eides  oder -e(i)lios wurde der Name des Urahns des Geschlechts gebildet. Die Griechen hatten außerdem mehr Einzelnamen, die aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzt waren, als die Römer. Alex-andros hieß zum Beispiel, der die Männer abwehrt. Namen mit nur einem Bestandteil waren selten und deuteten auf alte Bezeichnungen aus archaischer Zeit hin. Gegen Ende der Antike kamen in der griechischen Antike vor allem Namen mit der Endsilbe -i(a)des auf. Sie bedeuteten ursprünglich die Abstammung oder Zugehörigkeit. Die römische Entsprechung waren die auf Gruppen bezogenen Spitznamen mit der Endung -ius.

Römische Beinamen: Kampf- und Siegesnamen

Kampf, Sieg und Ehre standen nicht nur im echten Leben, sondern auch in der römischen Namensgebung hoch im Kurs. -polemo(s) für Krieg, -macho- für Kampf, -stato-für Heer, -hippo- für Pferd, -nike/niko- für Sieg, alex-/amyn- für abwehrend, ly(si)- für auf- bzw. erlösend, -kles/-kleitos für berühmt, -gnotos für bekannt, -timo- für Ehre.

Römische Stadt-, Volk- und Marktnamen

Viele Namen hatten auch mit Stadt, Volk und dem Markt zu tun: arist(o)- der Beste, -archi/archo-/-kreon/-krato-/-krates herrschend, -medon waltend, anax der Herr, age-/agesi-/hege- führend, so(si)- rettend, thymo- der Mut, -thrasys kühn, dik- Gerechtigkeit, -medes/-medos planend/Plan, alk(e)- Tapferkeit, bia- Kraft, -sthenes/-sthenos für Stärke.

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