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Römische Beutekunst beim Triumph: Gemälde!

Comic-sketch
In vereinfachten Sketches wurden Schlachten dargestellt.Via wikimedia commons (Gnu free).

Gemälde als römische Beutekunst

Gemalte Bilder auf den Triumphsäulen stellten dem römischen Publikum dar, was auf der Schlacht vollbracht worden war. Sie zeigten Schlachtszenen und Feldzüge und beschrieben den Zuschauern des römischen Triumphzugs den geografischen Kontext.

Im so genannten „römischen Landkartenstil“ wurden die Landstriche erläutert. Die Gemälde für den Triumphzug waren szenisch breit angelegt, nicht nur der Motive wegen, sondern um sie besser tragen zu können. Ein hübsches Beispiel für so ein Gemälde von einem römischen Triumph ist das Werk, das am 23. Februar 175 v. Chr. von Sempronius Gracchus für seinen Sardinien-Triumph durch Rom getragen wurde. Er zeigte nur ein einzelnes Gemälde im Triumphzug, das die Regionen, Schlachtorte und die Ereignisse darstellte. Anschließend ließ er das Triumph-Gemälde im Tempel der Mater Matuta aufhängen.

Gemälde im römischen Landkartenstil

Der Malstil für die auszustellenden Bilder auf dem römischen Triumph ist uns heute noch geläufig. Es ist eine Art Vogelperspektive auf die Landschaft und eine vereinfachte Darstellung von Orten und Ereignissen. Eine Stadt wurde etwa durch ein paar kleine Häuser symbolisiert, die Truppen durch ein kleines Häuflein Soldaten und mit Pfeilen oder auch Beschriftungen und anderen grafischen Hilfsmitteln wurde selbst ein komplexer Feldzug verständlich dargestellt.

Später übertrug sich dieser Stil auf die Darstellungen an Triumphbögen. Die abstrahierende Kunstform des römischen Landkartenstils war bis über die Republik hinaus verbreitet und wurde auch für Wandbemalungen in Privathäusern angewandt. Eine weitere, typisch antike Darstellungsform war der Streifenstil, der, ähnlich einem Comic, Geschichten erzählte. Bild an Bild ergaben sich Orte und Geschehnisse durch diese Art der Illustration. Ein Beispiel hierfür sind die trojanischen Bilder, die tabulae Iliacae aus der Zeit des Kaisers Augustus. Auf winzigen Marmorreliefs illustrieren sie die Geschichten Homers.

Die mobile Kunst der Römer

Gemälde spielten bei vielen allen öffentlichen römischen Veranstaltungen eine wichtige Rolle. Neben den Triumph-Gemälden gab es Illustrationen für Festtage, bei den Spielen und natürlich auch im römischen Wahlkampf! Die römischen Kunstwerke waren besonders in republikanischer Zeit mobile Kunst. Die Malereien, Girlanden, Kränze, Skulpturen oder auch Teppiche wurden in Lagern und Depots oder auch in Tempeln, etwa die Kultbilder, verwahrt.

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