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Römer Lexikon A-Z

Das römische mare nostrum: Mittelmeer

Pirat,_Gdynia,_20090705
Die Piraterie wollten die Römer bekämpfen – via wikimedia commons by Marcin Sochacki (Attribution share alike).

Römisches mare nostrum

Unter dem römischen Selbstverständnis der Weltherrschaft wurde nun das gesamte Mittelmeer zum Mare nostrum der Römer. Unter den Kaisern entstanden zwei mächtige Hauptflotten in Ravenna und Misenum, die das Imperium zur See beschützten.

Dies führte natürlich auch dazu, dass sich die Römer von da an auch auf die angrenzenden Meere hinaus wagten. Hauptaufgabe der Schiffsbesatzungen war jedoch die Bekämpfung der Piraterie. Etwa 300 Jahre verblieb das Mittelmeer unter rein römischer Herrschaft. Die Pax Augusta führte zu florierendem römischen Handelsverkehr und die natürlichen Ressourcen des Meeres waren für die Römer aus allen Teilen des Landes eine wichtige Ernährungsgrundlage.

Die Hochzeit der Römer

Als das Römische Reich im Jahr 117 seine größte Ausdehnung erreicht hatte, erstreckte es sich von Spanien im Westen, bis nach Syrien im Osten und von Britannien im Norden bis nach Ägypten im Süden. Das Mittelmeer war für die Römer das Mare nostrum – unser Meer. Denn rund um das Mittelmeer gehörten fast alle Länder zum römischen Reich. Zu den Ländern zählten – einschließlich der Provinzen, auf der Iberischen Halbinsel Hispania mit Lusitania; dann nördlich Galia (Frankreich, Benelux-Staaten), nordwestlich Britannia (bis Schottland), Richtung Osten Germania, Raetia Noricum (Schweiz), die Mittelmeerinseln Corsica und Sardinia, Italia, weiter östlich Pannonia (Österreich, Ungarn), Dalmatia (Kroatien), Graecia (Griechenland), Moesia, Dacia (Rumänien), Thracia (Thrakien), Bithynia ,Asia und Galatia (Türkei), die Inseln Creta (Kreta) und Cyprus (Zypern), Cappadocia (Türkei) alles in Kleinasien, Armenia (Armenien), Mesopotamia (Mesopotamien), Syria (Syrien), Arabia, Aegyptus (Ägypten), Cyrenae, Africa Proconsularis, Numidia und Mauretania (Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen).

Kampf um das Mare nostrum

Als erstes drangen Germanenstämme mit erbeuteten und nachgebauten Schiffen über das Schwarze Meer in das Mare nostrum der Römer ein. Die germanischen Stämme verwüsteten zumeist die Küstengebiete. Im 4. und 5. Jhd. n. Chr. wurden die Vandalen zur größten Seemacht im westlichen Mittelmeer und bedrohten mit ihrer nicht unbeachtlichen Flotte sogar die Stadt Rom selbst. Der Osten verblieb in nunmehr oströmischer, beziehungsweise in byzantinischer Hand. Nach der Expansion von Kaiser Justinian im 6. Jhd. n. Chr. war der römische Einfluss nicht nur in den Küstenländern nicht mehr allzu groß. Auch zur See schwand der Einfluss der Römer. Arabische Seefahrer übernahmen zunächst die Herrschaft zu See und eroberten zahlreiche Küstenstriche und Inseln im Mittelmeerraum. Die germanischen Flotten spielten hingegen zu dieser Zeit keine große Rolle mehr. Die Germanen traten erst mit der Entstehung von Kreuzzügen im 11. Jhd. wieder ins Licht des Weltmeeres.

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Pirat,_Gdynia,_20090705