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Römische Kaiser | Galba

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Kaiser Galba
by Flickr Manel

Kaiser Galba

Dieser Kurzzeitkaiser des Bürgerkriegs von 69 n.Chr. hieß mit vollem Namen Servius Sulpicius Galba. Für das Amt des Kaisers wäre aber jede Berühmtheit des Römischen Reiches in Frage gekommen; keine Dynastie war nun mehr vorherrschend und somit war es nun eine Neuerung, dass man einen Kaiser bestimmte, der nicht der Kaiserfamilie angehörte. Galba war schon 70 Jahre alt, als er das Amt übernahm.

Sevius Sulpicius Galba wurde am 24. Dezember 3 v.Chr. in einem südlich von Rom gelegenen Landhaus in der Nähe von Tarracina als Sohn des Patriziers Gaius Sulpicius Galba und der Mummia Achaica geboren. Die Familie war bei allen bisherigen Kaisern beliebt gewesen. Im Jahre 45 n.Chr. konnte er das Prokonsulat der Provinz Africa für sich beanspruchen.

Galba hatte die Unterstützung vieler Statthalter und ließ sich sodann zum „Legaten des Senates und des römischen Volkes“ ausrufen.

Die Staatskasse sah (durch Nero bedingt) schlecht aus und es erforderte Sparmaßnahmen durch Galba, um wieder Ordnung zu schaffen. Hinzu kommt, dass er von Nero geraubte Länder und Gelder zurückerstatten ließ (2,2 Milliarden Sesterzen). Es wurden auch von Nero versprochene Geschenke wieder zurückgenommen. Das belastete die Beziehung zu Armee und Senat. Es waren schließlich die Legionäre, die ihn als Kaiser entmachteten und Vitellius zum Kaiser ausriefen.

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Galba besaß zwar zwei männliche Nachkommen, doch diese starben vor seiner Machtergreifung und er stand somit ohne Nachfolger da. Daraufhin wollte er Lucius Calpurnius Piso Frugi Licinanius [Piso] adoptieren (am 10. Januar 69 n.Chr.), doch dieser war noch politisch unerfahren und hielt sich unter Nero im Exil auf

Es gelang seinem Rivalen Otho bald spielend die Prätorianergarde hinter sich zu bringen, ihren Kommandanten Laco im Ungewissen zu lassen und sechs Tage später die Macht an sich zu reißen. Während einer spirituellen Opferung von Galba am 19. Januar 69 n.Chr. auf dem Palatin, ließ sich Otho in der Prätorianerkaserne zum Kaiser ausrufen. Galba wollte das Unglück abwenden und seine Soldaten durch Worte überzeugen, wurde aber aus seiner Sänfte gestoßen, mit der er sich auf den Weg zum Forum machte. Dort wurde er mit einem Schnitt in die Kehle von einem Legionär getötet. Auch sein Adoptivsohn Piso wurde getötet, die Köpfe abgeschnitten und zu Otho getragen. Das Besondere an Galba: er setzte einen Trend durch seine Adoption des Besten und brach mit der Tradition der Dynastie (also praktisch der Familienherrschaft).