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Römer Lexikon A-Z

Römische Feste | Geburtstag und Silvester

San_Silvestro
Statue von Papst Silvester I. an der Via Matteotti 1 in Mantova by Riccardo Speziari, wikimedia Gnu Free licence.

Antiker Geburtstagskuchen & Silvester

Der Geburt eines Kindes wohnte der Römer nicht bei, feierte jedoch die Geburt als öffentliches Ereignis, indem der stolze Vater Kränze an die Haustür hängte und in der „Zeitung“ die Geburt des Kindes verkündete. Römische Feste gab es zahlreiche …

Auch alle weiteren Geburtstage (natalicium munus) feierten die Römer als römische Feste. Sogar einen Geburtstagskuchen gab es bei beim festlichen Mal zu Ehren des Geburtstagskindes! Der Gedenktag begann jedoch zunächst mit einem unblutigen Opfer für die persönliche Schutzgottheit: den Genius – Ausdruck der Persönlichkeit, Schicksalsbestimmung und Zeugungskraft – beim Mann, bei der Frau die Juno – Göttin der Geburt und Ehe und als Gattin des Jupiter die Königin der Göttinnen.

Zur Feier des Tages trugen die Römer weiße Kleidung. Familie, Freunde und Klienten gratulierten (auch schriftlich) und brachten Geschenke.

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Römische Feste: Das Neujahrsfest Silvester

Seit 153 v. Chr., der Verlegung des Amtsantritts der Konsuln auf den 1. Januar, war es üblich, diesen Tag als Beginn des bürgerlichen Jahres zu begehen. Man wünschte einander ein glückliches neues Jahr und tauschte Geschenke (strenae) aus. Ursprünglich waren dies Palmzweige, Datteln, Feigen und Honig, denn „die Süße soll den Dingen folgen, und das Jahr soll von Annehmlichkeit den begonnen Weg vollenden“, wie es bei Ovid heißt. In der Kaiserzeit wurden die Geschenke wertvoller: Geldstücke, Lampen und Spardosen mit Inschriften wie „annum novum faustum felicem tibi“ (ein glückliches neues Jahr für dich) wurden dargeboten. In Rom wurde es auch üblich, dem Kaiser ein Neujahrsgeschenk zu machen – man durfte auf ein großzügiges Gegengeschenk hoffen.

Ausgedehntes, fröhliches Feiern mit gutem Essen und Trinken wurde immer mehr Bestandteil des Neujahrfestes. Schon am Tag zuvor herrschte auf den Straßen ausgelassenes Treiben. Würfelspiel und Wein standen in der Spätantike auf dem Programm am Neujahrsfest.

San_Silvestro

Römische Feste und der Heilige (Papst) Silvester

Unser heutiges Silvester/Sylvester ist übrigens ein weithin bekannter Name, obwohl er sich im deutschsprachigen Raum keiner großen Verbreitung erfreut. Und doch ist er, wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt als letzter Tag des Jahres in aller Munde. Dabei ist vielen gar nicht bewusst, dass der Silvestertag ein Gedenktag ist. Der Name Silvester ist von lateinischer Herkunft und geht auf den lateinischen Wortstamm silva (Wald) zurück. Der lateinische Vorname heißt daher ins Deutsche übersetzt so viel wie „Waldbewohner“ oder „der zum Wald Gehörende“.

Dieser Vorname ist auch der Name eines Papstes, der für die Entwicklung der Kirche von großer Bedeutung war und sie im 4. Jhd. neu organisierte. Dadurch wurde er einer der bekanntesten Päpste der noch jungen Kirche. Jener Silvester wurde am 31. Januar 314 als 34. Oberhirte zum Papst gekrönt und starb in Rom am 31. Dezember 335. Er ist der heilige Silvester; Tagesheiliger des letzten Tages im Jahr. Nach ihm ist der 31. Dezember benannt. Im Brauchtum der Kirche wird dieser Festtag seit dem Jahre 354 gefeiert.