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Pantheon - Götter

Die römische Göttin Tellus und ihr Kult

Erde
Göttin Tellus: Erdenmutter.
Via wikicommons by U.S. govt..

Die römische Göttin Tellus

Die römische Göttin Tellus war die Gottheit der nährenden Erde. Der römische Schriftsteller Varro nennt den römischen Hauptgott Iuppiter, den Göttervater, und die römische Göttin Tellus, die Erdenmutter, als das erste und wichtigste Götterpaar.

Für ihn waren sie die Eltern aller Früchte. Schon in der Antike war die Herkunft des Namens der Göttin Tellus unbekannt. Als Zweitname erhielt sie die Bezeichnung Terra Mater, Erdenmutter. Auch als alma, die Nährende und fertilis frugum pecorisque, der fruchtbaren Feldfrüchte und des Viehs, ist sie genannt.

Der Kult um die römische Göttin Tellus

Obwohl die Göttin Tellus für die Römer und ihre Götterwelt eine große Bedeutung hatte, blickte der offizielle Tellus-Kult in Rom auf keine sehr lange Tradition zurück. Erst nach 268 v.Chr. erbauten die Römer aufgrund eines Gelübdes von Publius Sempronius einen Tellus-Tempel. Der Bau zu Ehren der römischen Göttin Tellus wurde an einem 13. Dezember geweiht und befand sich am Esqulin. Der römische Tempel enthielt ein Wandgemälde, das die picta Italia, gemalte Italia, zeigte. Nicht klar ist, ob es sich bei dem Kunstwerk um eine Personifikation oder eine Landkarte oder eine Mischung aus beidem handelte. Jedenfalls waren die einzelnen Landstriche durch typisierte Figuren gekennzeichnet. Eine Darstellung der Göttin selbst schien nicht vorgesehen gewesen zu sein.

„Die Erde des goldenen Zeitalters“

Neben ihrer Funktion als Erdenmutter, stand die römische Göttin Tellus im Glauben der Römer zudem mit den Manen in Verbindung, da sie durch die Bestattung der Toten im Erdreich die Verstorbenen in ihren Schoß aufnahm. Im Kult berührte man deshalb auch bei der Anrufung der Göttin Tellus die Erde. Die Ähnlichkeiten zwischen der römischen Göttin Tellus und der Göttin und der griechischen Gaia sind an dieser Stelle frappant. Doch Tellus wahrte stets ihren italischen Kern. Hauptgrund dürfte gewesen sein, dass Tellus die „Heimaterde“ der Römer symbolisierte und so gegen religiöse Vereinnahmung der Griechen oder überhaupt von außen gut geschützt war. Der römische Schriftsteller Vergil etwa bezeichnete Italien als Saturnia Tellus, die Erde des goldenen Zeitalters. Hier reiht sich in der Deutung auch das Kultbild mit der gemalten Italia im Tempel der römischen Göttin Tellus symbolisch und religiös ein. Angerufen wurde die römische Gottheit Tellus beispielsweise auch bei den Auspizien vor einer Hochzeit.

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