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Römer Lexikon A-Z

Rom: Imperialistische Bestrebungen

Via_Egnatia_Radozda
Die via Egnatia in Radozda;
by Marion Golsteijn; creative commons.

Roms imperialistische Bestrebungen

Nach der Vertreibung des makedonischen Königs sah Rom, dass es seine Politik ändern musste.

Nachdem die griechischen Gemeinwesen zu abhängigen Klientelstaaten gemacht worden waren, wollte Rom dieses Konzept nun aufgeben und die östlichen Regionen schlichtweg annektieren – imperialistische Bestrebungen! Diese imperialistischen Bestrebungen lösten Entsetzen aus. Die Römer bauten in der neuen Provinz eine wichtige Straße, die Via Egnatia, die erste große Römerstraße im Osten. Sie verband die makedonischen Städte mit Italien und führte von der Adria bis zur nördlichen Ägäis. Dies forderte die Mitglieder des Achäischen Bundes heraus. Und obendrein gewährte Rom Sparta, dem Stadtstaat im Herzen Griechenlands, die Selbstständigkeit. In Korinth kam es zu Demonstrationen gegen Sparta und Rom. Der römische Konsul Mummius führte daraufhin im Jahr 146 v. Chr. vier Legionen aus Makedonien nach Korinth und nahm die wichtige Festung Korinth mit ihrem bedeutenden Handelshafen ein. Auf Befehl der römischen Regierung wurden alle Überlebenden der Stadt in die Sklaverei verkauft. Das rigorose Vorgehen der Römer war zur Vorbeugung einer sozialen Revolution genau der richtige Ton.

Griechische Unabhängigkeit zerschlagen

Mit der Stadt Korinth war eines der wichtigsten Zentren der griechischen und mediterranen Zivilisation ausgelöscht worden. Auch der Achäische Bund wurde aufgelöst und die Region wurde Makedonien zugeschlagen. Die vielen Jahrhunderte griechischer Unabhängigkeit waren damit erst einmal zerschlagen. In dem gleichen Jahr nahmen die Römer auch die Freiheit des karthagischen Staates. Die rücksichtlose Zerstörung Karthagos ließ die gesamte Mittelmeerwelt schaudern. Der römische Imperialismus offenbarte sich hier in seiner ganzen Rücklosigkeit. Die römische Politik war dennoch erfolgreich in ihrer Morallosigkeit. Innerhalb weniger Jahre eroberte Rom im gesamten Mittelmeerraum die Vorherrschaft. Das Mittelmeer wurde denn auch von den Römern stolz als „mare nostrum“ – unser Meer – bezeichnet.

Imperialistische Bestrebungen: Macht bei Senat und Adel

Die römische Außenpolitik wurde in erster Linie vom römischen Senat und Adel vorangetrieben. In den Händen einer kleinen Oberschicht waren auch die Bestimmungen während der Punischen Kriege getroffen worden. Um die Wende vom 3. Zum 2. Jhd. v. Chr. beherrschten die römischen Senatoren alle politischen Entscheidungen, auch wenn die Volksversammlung hin und wieder versuchte zu intervenieren. Es regierte also ein kleiner Kreis von etwa 1000 Männern, die weniger als 20 Familien angehörten. Unter ihrer Leitung wuchs der Senat immer mehr und da es im Laufe der Zeit keine Opposition gab, wurde der römische Senat bald allmächtig.

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