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Römer Lexikon A-Z

Berufe der Römer: Bauer, Bäcker und Müller

Getreidemass-der-Römer
Getreidemass der Römer von Carole Raddato.

Der römische Bauer

Die römische Kultur wird in der Regel als eine Stadtkultur betrachtet. Doch war der weitaus größere Anteil der Bevölkerung im Römischen Reich auf dem Land tätig oder lebte von den Erzeugnissen der Agrarwirtschaft. Daher waren Berufe der Römer etwa auch Bauer, Bäcker oder Müller.

Die Agrarwirtschaft galt natürlich in erster Linie den römischen Bauern selbst, die ihren Hof bewirtschafteten. Jedoch investierten auch die meisten Angehörigen der Oberschicht ihr Vermögen in den Landbesitz. Archäologische Funde bestätigen, dass vor den Toren der Stadt Rom verschiedene Weizensorten, Gerste und Hirse angebaut wurden. Rinder weideten auf den Auewiesen und Schweine wurden von den römischen Bauern in die Hochwälder getrieben, wo es Buchen und Eichen gab. Sogar Heu-Reste sind erhalten aus Abfallgruben in der römischen Stadt, die darauf hindeuten, dass es eine Tierhaltung auch im Stadtgebiet gegeben hat und eine Winterfütterung.

Berufe der Römer: Funde belegen die römische Landwirtschaft

Im heimischen Anbau der Römer gediehen zudem Erbsen, Linsen, Kohl, Möhren und Sellerie, Äpfel, Kirschen, Pflaumen und Gewürzkräuter wie Petersilie, Fenchel, Koriander und Dill. Stets förderten Grabungen auch landwirtschaftliches Gerät zu Tage. Pflugscharen für den Ackerbau, Wetzsteine, Haken zum Verladen von Heuballen, Spaten oder Heugabeln. Sicherlich waren die Lebensbedingungen der römischen Bauern alles andere als rosig. Idyllische Darstellungen auf Mosaiken oder Bildern aus der Antike geben vermutlich nicht die Realität wieder. Es war wohl eher die reiche Oberschicht, die vom Grundbesitz lebte, die ein solches Bild von der heiteren Landarbeit zeichnete.

Römisches Getreide panis militaris

Bäcker und Müller waren Berufe der Römer

Die Untersuchung antiker Pflanzenreste gehört zum Bestandteil archäologischer Tätigkeiten. Und natürlich liefern diese wertvolle Erkenntnisse über die Ernährungsgewohnheiten der damaligen römischen Bevölkerung. Getreideprodukte standen auf der Speiseliste der Römer in der Antike ganz oben. Am häufigsten unter den Funden sind Dinkel und Emmer vertreten, sodass es sich vermutlich hauptsächlich um Back- und Teigwaren handelte.

Aus diesen Körnern wurde in der Antike Brot gebacken. Aus Basaltlava fertigten die Römer Mühlsteine, um das Getreide fürs Backen klein zu bekommen. Überwiegend wurde zu Hause gemahlen, das beweisen Funde etlicher kleiner Handmühlen. Aber natürlich gab es im antiken Rom auch hauptberufliche Bäcker und Müller – hauptsächlich in den Ballungsräumen.

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