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Römische Ämterlaufbahn: Patrizier Tullius

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Römische Ämterlaufbahn des Patrizier Tullius

Gaius Tullius war ein reicher Römer mit viel Besitz. Ein Stadthaus, domus, nannte er sein Eigen, das auf dem Palatin, einem der Hügel Roms gelegen war.

Einige Mietshäuser in Rom gehörten zu seinem Besitz und wie die wohlhabenden Patrizier in Rom hatte auch er einige villae, Landhäuser, im schönen Italien. Auch Ländereien in den Provinzen Italiens gehörten Tullius – einem Millionär der Sesterzen. Um Mitglied des Senats zu werden, mussten die Römer allerdings in eine römische Ämterlaufbahn investieren, die auch Tullius eingeschlagen hatte. Bezahlt wurden hohe römische Beamte nicht. Der Staatsdienst in Rom war „Ehrensache“. Folglich war ein gewisser Reichtum Voraussetzung für die Erfüllung eines römischen Amtes. Auch die Wähler zollten ihren Tribut. Gladiatoren-Kämpfe etwa musste ein Amtsanwärter finanzieren und seinen Wählern bieten oder die plebs mit Getreide beschenken, um ihr Wohlwollen zu erobern.

Römische Ämterlaufbahn: Aufstieg in den Senat

Zunächst war Tullius zum quaestor geworden – die erste Stufe in der römischen Ämterlaufbahn. Das war ein römischer Verwaltungsbeamter. Als solcher ging er zunächst in die Provinz. Nach seiner Rückkehr erhielt er vom Senat nach geleisteter Quaestur nicht nur einen Sitz in deren Reihen – 300 Mitglieder zählte der Senat – sondern zudem durfte er ab diesem Zeitpunkt auch die toga praetxta tragen – die er an manchen Tagen lieber mit der bequemeren Tunika getauscht hätte!

Tullius macht seine römische Ämterlaufbahn

Um die praetur zu bekommen, ließ dich Tullius nicht lumpen. Er investierte in Straßen und verteilte kostenlose Bezugsscheine für die annona – die Getreideverteilung – an die Armen der Stadt. Zudem gab er Geld für den Bau von Tempeln. Mit der Wahl zum praetor urbana wurde Tullius dafür von der römischen Bevölkerung belohnt und wurde somit der oberste Richter Roms. Er genoss einen guten Ruf und der Kaiser und Senat ernannten ihn schließlich zum proconsul für eine der reichsten Provinzen des Latiums. Dort holte er für den Kaiser die Steuern ein und konnte einen Teil seiner Investitionen in sein Amt mit den Einnahmen tilgen. Mit gerade einmal 35 Jahren war Tullius zu einem der reichsten Männer Roms avanciert. Blieb noch der Titel des Konsuls, den er jedoch in seinem Alter noch nicht anstreben konnte.

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Quelle: Sylke Tempel, „Wie die alten Römer lebten: Dürfen Sklaven sich verlieben?“, Rowohlt Verlag, 2001.