
Der römische Cultus
Das Leben der Römer war von Ritualen und Kulten geprägt. Die äußeren Handlungen der römischen Riten veränderten sich auch über den Lauf der Geschichte nur wenig. Eher noch änderte sich der eine oder andere Sinngehalt eines Ritus.
Die römischen Kulte, römisch cultus, waren so vielfältig und umfangreich, dass viele Details nicht rekonstruierbar sind. Doch genau diese zum Teil geradezu peniblen Details waren es, welche die Römer genauestens befolgten, denn in ihrem Glauben verursachte auch nur die geringste Abweichung den Zorn der Götter. Die staatlich verwahrten Sibyllischen Bücher, die so genannten libri sibyllini, enthielten viele der römischen Ritualvorschriften. Doch nur im Notstand und nach Senatsbeschluss durften die Bücher eingesehen werden.
Cultus: Der öffentliche Kult der Römer
Im Mittelpunkt des öffentlichen römischen Kults stand die Göttertrias, welche aus dem „besten und größten Iuppiter“, dem iuppiter optimus maximus, der „Königin Iuno“, iuno regina und der Göttin Minerva bestand. Die Riten zu Ehren dieser drei wichtigsten römischen Götter wurden öffentlich auf dem im Jahr 509 v. Chr. errichteten Tempel (templum), dem Kapitol (capitolium) vollzogen. Auch andere römische öffentliche Kulte entstammen sehr frühen Tagen und wurden von einer vom Staat finanzierten Priesterschaft durchgeführt. Das römische Priestertum war in der Gesellschaft von großer Bedeutung, insbesondere für den öffentlichen Kult. Unter den römischen Priestern gab es ganz allgemeine Priester (sacerdos/sacerdotes), und spezielle Priester für besondere Aufgaben oder Gottheiten, so etwa der Sakralkönig (rex sacrorum). Die römischen Einzelpriester für eine einzige Gottheit hießen flamen und dann gab es noch die weiblichen Priester, die Vestalinnen (sacerdos vestalis).
Die römischen Priester-Gremien und der römische Cultus
Organisierte Gremien waren die Priesterkollegien (collegium). So gab es etwa das „Kollegium der Brückenbauer“ (collegium pontificum), das „Kollegium der Vogellenker“ (collegium augurum), die „Fünfzehnmänner zur Durchführung von Opfern“ (quindecimviri sacris faciundis) oder die „Siebenmänner für Kultmähler“ (septemviri epulonum). Zudem gab es Gemeinschaften (sodalitas): die Salier (salii), die „Brüder des Ackers“ (fratres arvales) und die „Wolfsabwehrer“ (luperci).
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