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Römer Lexikon A-Z

Römischer Triumph: Das Opfer und Rituale

Stier
Archäologisches Museum, Athen, wikimedia commons.

Römischer Triumph: Das Opfer

Dem Ritual zufolge opferten die Römer bei ihren Triumphzügen am Ende der „Prozession“ Stiere. Oft kam hier der malleus, der rituelle Hammer zum Einsatz. Der Stier wurde mit einem oder mehreren Schlägen betäubt und schließlich durch einen Schnitt in die Halsschlagader ausgeblutet.

Acht bis zwölf Liter Blut fließen übrigens aus so einem Tier (je nach Größe)! Das Ausbluten geht verhältnismäßig rasch und dauert nur einige Minuten. Doch wohin mit dem ganzen Blut? Bei 100 Stieren fließen ganze 1.000 Liter Blut aus! Hier mussten die Eimer zum Einsatz kommen. Das Blut wurde vermutlich im Fluss entsorgt. Zu republikanischer Zeit feierte man die Triumphzüge stets nach dem Ende der Feldzugsaison im Herbst. Später wurde römischer Triumph wegen des Wetters in den Sommer verrückt. Um die Geruchsbelästigung gering zu halten, nahm sicherlich die Anzahl der Opfertiere ab.

Römischer Triumph: Ritual beim Triumph

Römischer Triumph: Bei der Opferzeremonie der Römer beim Triumph wurde neben dem Altar ein mobiler Herd für das Weihrauch– und Weinopfer aufgestellt. Dieses wurde als erstes dargebracht. Der Opfernde bedeckte seinen Kopf mit der Toga und sprach die Opfergebete. Anschließend erforderte das Ritual, dass die Stiere mit Wein geweiht wurden und mit dem Opfermesser von Kopf bis Schwanz streichend berührt. Dann wurden die Stiere getötet und als Opfer dargebracht.

StierNach dem Tod wurde der Bauchraum des Tieres geöffnet und die exta, die Eingeweide wurden herausgenommen. Leber, Lunge, Galle, Herz und das Netz des Bauchfells wurden in einer extispicium (Eingeweideschau) inspiziert und festgelegt, ob das Tier dem Gott genehm war. Meist war dies der Fall und die Eingeweide konnten auf dem Altar verbrannt werden. Das Fleisch der Tiere erhielt die Priesterschaft, die es vermutlich unter sich und anderen verteilte. Pro Tier dauerte dieses Ritual zirka eine halbe Stunde. Sicherlich wurtden die Stiere auch parallel geopfert. Bei 100 Stieren kann man sich aber vorstellen, dass es eine lange Prozedur war, selbst wenn es mehrere Opferstellen gab. Da das Opfer bei mehrtägigen römischen Triumphzügen stets am letzten Tag dargebracht wurde, ging die Triumphveranstaltung sicherlich bis in den späten Abend hinein.

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