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Das römische Reich

Servius Tullius und die Geschichte Roms

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Frans Huys (1522-62); wikimedia commons.

Die Geschichte Roms – Servius Tullius

Der Legende Glauben schenkend, soll nach dem fünften etruskischen König, Tarquinius Priscus, Servius Tullius von 587 bis 535 v. Chr. Rom regiert haben. Sicher ist allerdings nicht, ob dieser aus den Reihen der Etrusker stammte.

Doch sein Name lässt vermuten, dass er latinischen Ursprungs war. Er setzte die Entwicklung und Ausdehnung Roms im Sinne seiner Vorgänger fort. Die Reform des römischen Bürgergebiets wird Tullius zugeschrieben. Aus drei tribus ließ er 21 entstehen. Dabei entsprachen die vier tribus im Stadtgebiet den späteren Bezirken Roms. Die weiteren 17 tribus in den Außenbezirken folgten einer ländlichen Geographie. Sie waren die Grundeinheiten, welche je Dienstpflichtige stellten und Steuern entrichteten. Tullius reformierte zudem das Heer und verdoppelte dessen Stärke auf 6000 Mann pro Legion. Diese Umstrukturierung hatte politische und militärische Auswirkungen: Politisch hieß das, dass die Kurienversammlung von der Versammlung der Zenturien (comitia centuriata) abgelöst wurde. Diese comitia war dem König ein günstiges Werkzeug für seine Machtentfaltung und sicherlich keine demokratische Einrichtung.

Wohlhabende in der Armee zu Fuß und zu Ross

Zu dieser Zeit wurde auch noch nach Gruppen und nicht nach einzelnen Personen abgestimmt. Die meisten abstimmenden Gruppen bildeten die Besitzenden Roms. Auch in der neuen Armee stellten sie einen Großteil der Ranghöchsten.

Die Infanterie war etwa in fünf Klassen unterteilt. Von den insgesamt 193 Zenturien kamen 80 aus den wohlhabendsten Häusern Roms. Weitere 18 Zenturien wurden von Männern bekleidet, die noch reicher waren und sich deshalb sogar ein Pferd leisten konnten. Damit waren mehr als die Hälfte der Zenturien wohlhabende Bürger der antiken Stadt Rom. Die Organisation des römischen Heerwesens glich derer, die sich in Griechenland und Etrurien bereits Jahre zuvor vollzogen hatte: So mussten zum Beispiel die Soldaten für ihre Waffen und die Ausstattung selbst aufkommen. Gut ausgestattet, errangen die römischen Soldaten in den kommenden Jahren so manchen Triumph!

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